„Bella Italia“ ist ein Virus, mit dem ich mich vor Jahren anlässlich der Dreharbeiten für meinen Roman „Elli gibt den Löffel ab“ in Sorrent und auf Capri infiziert habe. Die Symptome sind Sehnsucht und gelegentliche Melancholie, wenn man mal nicht dort ist. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb mein neuer Roman „Von Wegen Dolce Vita“ erneut in Italien und diesmal auf Sardinien spielt.
Herz und Humor auf Sardinien
Von der Insel wusste ich anfangs so gut wie gar nichts. Umso größer war die Überraschung, dort auf so viel Atemberaubendes zu stoßen. Die Costa Smaralda mit ihren türkisfarbenen Küsten hat hypnotische Wirkung. Überhaupt scheint Sardinien magische Kräfte auf einen auszuüben. Das schier endlose Grün, eingebettet in Granitgestein und umgeben vom Blau des Meeres entstresst schon nach wenigen Minuten und sorgt für Tiefenentspannung. Die Zeit scheint gefühlt langsamer zu laufen. Das Leben wird entschleunigt. Begeistert hat mich die kulturelle Vielfalt. Nuraghen? Was ist das denn? Sardinien beantwortet einem diese Frage, wenn man nicht nur faul am Strand herumliegt. Die auf den Kopf gestellte Brunnenpyramide von Santa Cristina muss man einfach gesehen haben, genau wie die rosafarbenen Flamingokolonien, das malerische Alghero, die Ruinenstadt in Nora und so Vieles mehr. Zwei Wochen reichen nicht einmal ansatzweise, um die Insel zu erkunden. Mein persönliches Highlight war der „Giardino Sonoro“ von San Sperate. Was für eine Magie inmitten eines duftenden Orangenhains auf Steine zu stoßen, die Musik von sich geben. Die Wandmalereien in der Stadt sind ebenso bezaubernd. Es versteht sich von selbst, dass solche Locations in einen Roman gehören, der auf Sardinen spielt. Das Vale della Luna und die faszinierende Granitküste im Norden ebenso, denn meine Heldin, Althippie Oma Angie, möchte dort mit ihrer Kommune 50 Jahre Woodstock feiern.
Love and Peace? Nicht mit Oma Angie!
Angelika »Angie« Schirner war schon in den 68ern ein echtes Blumenkind und ist im Herzen auch heute noch ein Hippie. Ganz anders ihre Tochter Janis, die ein Leben wie aus der Rama-Werbung führt – spießig und sicher. Zwischen den beiden herrscht seit Jahren Funkstille, deshalb kennt Angie ihre Enkelin Leonie auch nicht, die zu Hause als kiffendes Goth-Mädchen den Aufstand probt. Erst als Leonie nach einem Streit mit ihrer Mutter plötzlich vor Angies Tür steht, darf Angie endlich Oma spielen. Eigentlich wollte sie jedoch mit ihrem museumsreifen Porsche die lange Fahrt nach Sardinien antreten, um mit ihrer alten Kommune 50 Jahre Woodstock zu feiern. Angie nimmt Leonie einfach mit. Und so beginnt für die beiden ein turbulenter Roadtrip durch den Süden – mit Janis im Camper dicht auf den Fersen.